Die Koexistenz von analoger und digitaler Fotografie
Dualität
Mein künstlerischer Weg mit FujiXart
„Meine Fotografie lebt in der Verbindung von Geduld und Präzision, Korn und Pixel.“
Als Fine Art Fotograf bewege ich mich zwischen zwei Welten, die unterschiedlicher kaum sein könnten – und doch in meinem fotografischen Alltag ganz selbstverständlich miteinander harmonieren: analoge und digitale Fotografie. Sie sind keine Gegensätze, sondern zwei Perspektiven auf dieselbe Sehnsucht nach Authentizität. FujiXart entsteht genau dort – an der Schnittstelle von Tradition und Innovation, Technik und Gefühl.
Echt
Authentizität – mein roter Faden
Wenn ich analog fotografiere, vertraue ich auf die unverfälschte Direktheit des Moments. Das Filmkorn, die Farbnuancen, die kleinen Überraschungen beim Entwickeln – all das formt eine echte Bildsprache, die mich berührt.
Besonders beim Fotografieren mit Schwarz-Weiß-Film spüre ich diese Echtheit intensiv. Die Vielfalt der Graustufen, die Tiefe der Kontraste, die stille Kraft der Reduktion – all das spricht mich auf eine ganz eigene Weise an. Beinahe könnte ich sagen: Schwarz-Weiß ist die ehrlichste Farbe überhaupt. Sie ist nicht so geschwätzig wie Farbe, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche. Das Filmkorn tritt hier besonders hervor und verleiht den Bildern eine spürbare Textur – fast so, als könnte man sie mit den Augen ertasten.
Fotografiert mit der Fuji X100VI
Fotografiert mit der Canon A1 - Film AgfaPHOTO APX 100
Nicht nur das Fehlen eines sofort sichtbaren Ergebnisses macht für mich den Reiz der analogen Fotografie aus – sondern auch die bewusste Vorausplanung. Wenn ich einen Schwarzweißfilm pushen oder pullen möchte, muss ich diese Entscheidung für den gesamten Film treffen. Beim Pushen wird der Film unterbelichtet und später länger entwickelt, um Kontraste zu verstärken. Beim Pullen hingegen wird überbelichtet und kürzer entwickelt, um feinere Tonwertabstufungen zu erhalten. Während des Fotografierens habe ich diese Entscheidung stets im Hinterkopf – damit das Motiv später meiner Bildidee entspricht.
Ich entwickle meine Filme nicht selbst, sondern vertraue sie einem Fachlabor in Bonn an. Die Negative lasse ich anschließend hochauflösend scannen. Auch darin zeigt sich meine hybride Arbeitsweise: analog gedacht, digital veredelt – zwei Welten, vereint in einem Bild.
Auch mit dem digitalen Fuji X-System bleibe ich dieser Haltung treu. Ich verzichte bewusst auf übermäßige Nachbearbeitung. Für mich bedeutet Fotografie nicht perfekte Kontrolle, sondern echte Nähe zum Moment.
Diese Kombination ist mein Weg zur authentischen Fine Art Fotografie – ehrlich, achtsam, poetisch.
Ruhe
Entschleunigtes Fotografieren – analog und digital vereint
Der unendliche Kreis, eingerahmt von Licht und Schatten - fotografiert mit der Canon A1 und AgfaPHOTO APX 100
Mit Kameras wie der Canon A-1 oder der Canon New F-1 zeigt mir die analoge Technik, wie ruhig Fotografieren sein kann. Fokus, Blende, Belichtungszeit – alles wird von Hand eingestellt. Der interne Belichtungsmesser liefert eine Empfehlung, aber die Entscheidung liegt bei mir. Das ist keine Retro-Romantik, sondern einfach Teil des Prozesses. Und genau dieser Ablauf bringt Klarheit und Ruhe in meine Arbeit.
Ich mag das. Es entschleunigt. Ich nehme mir Zeit – nicht nur zum Fotografieren, sondern zum Hinschauen. Und vieles davon übertrage ich auf meine digitale Arbeit. Auch bei der Fuji X stelle ich Blende und Zeit manuell ein, nutze die Einstellräder wie bei meinen analogen Kameras. Die Objektive erlauben die Blendeneinstellung direkt am Ring – wie früher. Das fühlt sich vertraut an. Und es hilft mir, auch digital bewusst zu fotografieren.
Es geht nicht darum, alles manuell zu machen, weil es „besser“ ist. Es geht darum, im Moment zu sein – mit dem Motiv, mit dem Licht, mit der eigenen Intention.
Film
Die Seele der analogen Fotografie
Es sind diese stillen Momente beim Betrachten meiner analogen Bilder, die mich innehalten lassen. Ich frage mich oft: Warum berührt mich gerade dieses Motiv? Eine klare Antwort finde ich selten. Vielleicht liegt es an der Stimmung, vielleicht an der Unvollkommenheit – oder daran, dass das Bild mir etwas sagt, das ich nicht in Worte fassen kann.
Hin und wieder fotografiere ich dasselbe Motiv analog und digital – aus Neugier, aus Vergleich, aus Gewohnheit. Anfangs war das fast ein Experiment. Doch inzwischen weiß ich: Es gibt kein „besser“, kein „richtiger“. Der neueste Fuji X-Sensor stellt Farben und Schwarz-Weiß-Kontraste so fein und nuanciert dar, dass ich von Fall zu Fall entscheide, was mir besser gefällt.
Die analoge Fotografie bleibt für mich ein Raum der Intuition. Sie spricht leise, aber eindringlich. Und manchmal ist es gerade das Unerklärliche, das ein Bild besonders macht.
Kodak Gold 400
Filmcharme:
Das typische Korn des Kodak-Gold-Films gibt dem Bild etwas Lebendiges, Greifbares, besonders im Zusammenspiel mit dem weichen Hintergrund.
Farbnuancen:
Die warmen, leicht gelblichen Töne des Films unterstützen die sanfte Stimmung, die die Aufnahme transportiert.
Kamera:
Aufgenommen mit der Canon A-1 und dem FD 50mm f/1.8 bei Offenblende; der Lichtwert um 2 reduziert, wodurch der Himmel spürbar dunkler und dramatischer zur Geltung kam.
WOLFEN COLOR NC500
Filmcharme:
Der WOLFEN COLOR NC500 liefert ein feines, analoges Korn und sorgt für eine dezente, zurückhaltende Wiedergabe mit leichtem Vintage-Touch.
Farbnuancen:
Blaugrau gedämpfte Grüntöne, geringe Farbsättigung und pastellige Schattierungen dominieren; typisch für den NC500 sind kühle, teils melancholische Farbwerte.
Kamera:
Aufgenommen mit der Canon A-1 und dem FD 50mm f/1.8 bei Blende 11.
AgfaPHOTO APX 100
Filmcharme:
Feinkörniger ISO-100-Schwarzweißfilm mit hoher Kantenschärfe und großem Belichtungsspielraum. Ideal für detailreiche Aufnahmen bei Tageslicht und kontrollierter Beleuchtung.
Filmnuancen:
Der APX 100/36 liefert ausgewogene Graustufennuancen mit seidig-weichen Übergängen. Tiefe Schwarztöne, fein abgestufte Mitteltöne und kontrollierte Lichter erzeugen plastische Bildwirkung. Perfekt für kontrastreiche Motive mit natürlicher Tonwertverteilung in Schwarzweiß.
Kamera:
Aufgenommen mit der Canon A-1 und dem FD 50mm f/1.8.
Pixel
Digitale Bildkunst mit dem Fuji X-System
Die digitale Fotografie ist für mich eine zweite Sprache – klarer, direkter, aber nicht weniger gefühlvoll. Schon bevor ich mit dem Fuji X-System in Berührung kam, fotografierte ich digital – viele Jahre lang mit Canon DSLR-Kameras. Sie waren solide Begleiter, aber irgendetwas fehlte. Ich konnte es nicht benennen – nur spüren.
Digital und Analog
Auf der Photokina in Köln im Jahr 2012 besuchte ich den Messestand von Fuji. Dort sah ich zum ersten Mal die Fuji X-Kameras – und war sofort begeistert. Die Gehäuse erinnerten mich an meine alten Analogkameras: Einstellräder, Haptik, Formensprache. Es war, als hätte jemand meine fotografische Erinnerung in ein neues System gegossen.
So begann meine Reise mit dem Fuji X-System – und als erste Kamera die X-Pro1. Sie war lange Zeit mein Einstieg und mein vertrauter Begleiter. Mit den Jahren kamen weitere Modelle hinzu, und mit jeder neuen Kamera veränderte sich auch meine Art zu fotografieren – nicht abrupt, sondern in kleinen, feinen Schritten. Die analoge Denkweise blieb dabei erhalten und wurde durch die digitalen Möglichkeiten erweitert.
Heute ist das Fuji X-System für mich mehr als Technik. Es ist Teil meines fotografischen Denkens – ein Werkzeug, das mitgewachsen ist und meine Haltung zur Bildgestaltung widerspiegelt.
Fusion
Das "X" – Symbol der Vereinigung
Das X in FujiXart steht für mehr als ein Kamerasystem. Es ist ein Symbol – für den Schnittpunkt von Welten, Ideen und Haltungen. Es verbindet analoge Tradition mit digitaler Präzision, Geduld mit Flexibilität, Vergangenheit mit Zukunft.
Hier entsteht eine neue fotografische Sprache: eine hybride Bildkunst, die nicht trennt, sondern vereint.
Balance
Geometrie der Koexistenz
In der Form des X liegt eine besondere Eleganz. Zwei Linien kreuzen sich im Zentrum und bilden vier gleichwertige Quadranten. Für mich visualisiert diese Struktur mein fotografisches Weltbild:
Oberer linker Quadrant: Analoge Tradition und Handwerk
Oberer rechter Quadrant: Digitale Innovation und Präzision
Unterer linker Quadrant: Gemeinsame Werte – Achtsamkeit, Authentizität, Bildsprache
Unterer rechter Quadrant: Zukunftsorientierte Synthese – eine neue, hybride Fotografie
Visuelle Denkfelder
Ein grafisches Kompositionsmodell für FujiXart – fotografische Haltung zwischen Tradition und Innovation. Vier Denkfelder für visuelle Klarheit, hybride Ästhetik und kreative Präzision.
Das X zeigt mir: wahre Kreativität entsteht dort, wo Gegensätze sich begegnen und bereichern.
Brücke
Eine Brücke als Verbindung - fotografiert mit der Fuji X-Pro 1
FujiXart – Brücke zwischen den Welten
FujiXart ist kein Rückblick, sondern ein Aufbruch.
Es ist mein künstlerisches Zuhause, geboren aus dem Wunsch, Fotografie nicht als Technik zu begreifen, sondern als Sprache der Seele.
Was zählt, ist nicht das Werkzeug – ob Film oder Sensor, Korn oder Pixel – sondern die Absicht, die dahintersteht. Technologie ist für mich kein Selbstzweck, sondern ein stiller Begleiter auf dem Weg zur Ausdruckskraft.
FujiXart ist Ausdruck meiner Bildsprache, ein Raum für stille Kompositionen und feine Zwischentöne. Es ist eine Einladung, Fotografie als Brücke zu begreifen – zwischen analoger Anmutung und digitaler Präzision, zwischen Erinnerung und Gegenwart.
Für diesen Abschnitt habe ich ein Bild gewählt, das meine Haltung verdichtet:
Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme einer Brücke in Lübeck, aufgenommen mit der Fuji X-Pro1. Digital – und doch voller filmischer Poesie. Die Graustufen fließen wie Gedanken, das Licht schweigt, die Komposition atmet.
Diese Brücke ist nicht nur Motiv, sondern Metapher. Sie steht für den Übergang, für die Verbindung, für das Miteinander. Sie ist Sinnbild meiner hybriden Fotografie – analog inspiriert, digital umgesetzt. Und sie zeigt: Wenn Haltung und Technik sich begegnen, entsteht ein Bild, das mehr ist als die Summe seiner Teile.
Offen
Resümee – Die Schönheit der fotografischen Umarmung
Sich nicht zwischen Welten entscheiden zu müssen, ist eine Freiheit, die Inspiration Raum gibt.
Die Koexistenz analoger und digitaler Fotografie ist für mich keine technische Entscheidung. Sie ist Ausdruck meines künstlerischen Selbstverständnisses – und ein stilles Bekenntnis zur Vielfalt.
Das X in FujiXart wird zum Zeichen für Offenheit und Verbindung – für eine Fotografie, die aus dem Herzen kommt. Hier entsteht keine Entweder-oder-Kunst, sondern ein Miteinander der Möglichkeiten.
Genau das ist meine Art der Fotografie: eine liebevolle Umarmung all dessen, was mich inspiriert. Eine Einladung, mit offenen Augen und offenem Herzen zu sehen.
Canon New F-1
Ein vollmechanisches System aus einer Zeit, in der Fotografie noch Gewicht hatte – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. 1,2 kg aus Metall und Glas, gebaut für bewusste Entscheidungen.
Ich fotografiere mit ihr ohne Automatik, ohne Ablenkung. Der Spiegelschlag klingt satt, der Filmtransport mechanisch ehrlich. Ein Werkzeug mit Haltung – und Geschichte.